Betonierter Deckungsgraben Brunnenweg Osnabrück

"Der Deckungsgraben am Brunnenweg ging bereits während des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte der Stadt Osnabrück ein. Das Drama fand seinen Ursprung am 13. Mai 1944. Gegen 14:15 Uhr Ortszeit überflogen mehrere US-amerikanische Bomberverbände, begleitet durch alliierten Jagdschutz, das Stadtgebiet und warfen dabei mehrere Bombenteppiche (darunter 20 tonnenschwere Luftminen) auf den Stadtkern ab. Ziel waren in erster Linie der Güterbahnhof, sowie die umliegenden Industrieanlagen der Klöcknerwerke und des OKD. Viele Bomben verfehlten jedoch die Werke und regneten auf zivile Einrichtungen, Kirchen und Wohngebiete herab, so auch an der heutigen Carl-Legien-Straße im Stadtteil Schinkel unweit der Belmer Straße. Dort befand sich ein massiver Deckungsgraben mit Stahlbetondecke und schwachen Seitenwänden aus Ziegelstein, der mit 115 Schutzsuchenden nur etwa halb belegt war. Während bereits die ersten umliegenden Gebäude in Schutt und Asche fielen, traf eine weitere der 1200 Sprengbomben den Bunker, so dass dieser durch die Sprengkraft und den Druck der Detonation kollabierte. Seitenwände und Decken stürzten ein und begruben die Schutzsuchenden. 101 Menschen, darunter 30 Kinder, starben an Ort und Stelle. Insgesamt hatte Osnabrück an diesem Tag 239 Tote zu beklagen, ein Sechstel aller im Bombenkrieg gestorbenen Bürger, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in Osnabrück. Niemals zuvor und niemals danach starben an einem Tag so viele Menschen in der Stadt eines unnatürlichen Todes.

Heute erinnert nichts mehr an das Drama, welches sich dort einst abspielte. Die umliegenden Anwohner wissen oft nicht, was sich hier im Jahre 1944 zutrug. Am Standort der einstigen Katastrophe befinden sich heute ein kleiner Bolz- und ein Spielplatz.
Eine Gedenk- oder besser Mahntafel wie am ehemaligen Kinderheim am Schölerberg wäre hier wünschenswert."

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